Kutscherspiel

Das Kutscherspiel bietet mit wenig Aufwand (für die Gäste) viel Unterhaltung. Das Spiel ist auch als „Ausflug des Königs und der Königin“ bekannt. Sie brauchen dazu neun Stühle mit denen eine Kutsche dargestellt wird, sieben Gäste und das Brautpaar. Die Rollen für die Gäste sind: 2 Pferde, Kutscher, 4 Räder (rechtes und linkes Vorderrad, rechtes und linkes Hinterrad). Das Brautpaar spielt König und Königin.

Vorbereitung Hochzeitsspiel

Stellen sie vorne zwei Stühle auf, die die Pferde symbolisieren. Ein Stuhl ist für den Kutscher reserviert, hinter dem zwei für das „Königspaar“ stehen. Die restlichen vier Stühle werden auf der Seite als „Räder“ angebracht. Entsprechend ihrer Rollen nehmen die Personen auf den Stühlen Platz, wobei das Brautpaar den König und seine Königin darstellen. Es wird eine Geschichte vorgelesen, bei der die jeweiligen erwähnten Rollen, typische Geräusche oder Gesten machen, oder den vorgelesenen Text nachsprechen.

Der Text wird verlesen, der Aufgerufene

• Pferd
• Kutscher
• Wagenrad
• König
• Königin

läuft eine Runde um die Kutsche. Alternativ dazu kann das Hochzeitsspiel so gestaltet werden, dass der bzw die Aufgerufene einen Schluck Bier trinkt. Bei dem Aufruf der "Kutsche" stehen alle übrigen, an den Tischen verbliebenen, Gäste auf und trinken einen Schluck. Der Kutscher sollte allerdings trinkfest sein

Die Geschichte können sie frei ausbauen, es gibt von ihr mehrere Version.

Geschichte zum Kutscherspiel

An einem schönen Tag sagt der König zur Königin: „Welch ein schöner Tag, lass uns doch einen Ausflug mit der Kutsche unternehmen“. Darauf die Königin: „Was für eine wunderbare Idee.“ Sie ruft den Kutscher: „Spanne er die Pferde vor die Kutsche und fahre mit uns aus.“ „Jawohl,“, sagt der Kutscher und holt die Pferde aus dem Stall, die schon wild schnauben. Das linke Pferd geht sogleich mit, das rechte Pferd muss er mit der Gerte schlagen, damit es sich einspannen lässt. Er hilft dem König und der Königin in die Kutsche, worauf die Räder laut knarzen. Als sich der beleibte Kutscher auf den Kutschbock sitzt, schaukelt die ganze Kutsche. Der Kutscher nimmt die Zügel in die Hand, ruft „Hüh!“, was die Pferde mit einem Wiehern beantworten. Mit drehenden Rädern fahren sie aufs Land.

„Was für eine gute Idee das war, welch ein schöner Tag,“ sagt die König zu ihrem Manne. „Fürwahr!“, sagt darauf dieser. Der Boden ist zerfurcht und matschig, die Räder kommen nicht gut voran. Der Kutscher wirft die Zügel über die Pferde, die einen Satz nach vor tun, die Räder springen über die Furchen. Das linke Vorderrad schlägt hart gegen einen Stein, was die Königin in der Kutsche in die Höhe wirft. „Diese Fahrt sollte entspannen, doch dieser Rüpel von einem Kutscher fährt mir zu wild!“, sagt die Königin. „Kutscher, halte er seine Pferde im Zaum, der Königin wird übel bei deiner Art zu fahren!“ „Ja mein Herr“, sagt darauf der Kutscher und setzt die Fahrt in ruhigem Tempo fort. Die Räder drehen sich vor sich hin, die Pferde schnauben aus den Nüstern.

Plötzlich zuckt ein Blitz mit lautem Donner grollen über den Himmel, die Königin und die Pferde erschrecken, das linke Pferde wirft seinen Kopf herum und wird nervös. Wolken ziehen auf und es beginnt zu regnen. Die Königin sagt: „Es beginnt zu regnen, lass uns heimwärts fahren, bevor wir im Schlamm stecken bleiben.“ Der König nickt und die Königin spricht weiter: „Kutscher, bring uns zurück!“ „Jawohl“, bestätigt dieser. Er zieht die Zügel fest, die Pferde wenden, die Räder ächzen laut  und die Kutsche rollt zurück.

Als Alle und Alles heil zurück ist: der König, die Königin, der Kutscher, die Pferde und die vier Räder, sagt der König: „Trotzdem schön, dass wir ausgefahren sind, es war ein guter Ausflug. Mir hat's sehr gefallen.“ Und die Königen: „Es hat mich sehr gefreut. Gut, dass wir einen so guten Kutscher, so treue Pferde und eine so gute Kutsche haben.“