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Hochzeitsbräuche Frankreich

Viele Hochzeitsbräuche aus Frankreich wie das Werfen des Brautstraußes, der Brautschleier oder  der Junggesellenabschied sind mittlerweile international anerkannte Hochzeitsbräuche. Sie werden bei einem Großteil der heutigen Hochzeiten angewendet und spielen sogar in Filmen und Serien eine Rolle. Natürlich gibt es im romantischsten Land der Welt, noch typisch französische Hochzeitsbräuche, die jedoch von vielen schon vergessen wurden (Foto Atout France, Franck Charel).

Heiratsantrag in Frankreich - Weißdornzweig darf nicht fehlen

Der allererste Schritt zu einer  Hochzeit ist der Heiratsantrag, und hier kommt nach französischem Ideal schon der erste Hochzeitsbrauch ins Spiel: der Weißdornzweig. Der Bräutigam überreicht seiner Liebsten, während des Heiratsantrags, einen Weißdornzweig, als Symbol seiner Zuneigung. Hintergrund dieses Brauches ist, dass Weißdornzweige vor Jahrhunderten als Heilmittel gegen Herzprobleme galten und nun sollte also die Angebetete die „Herzprobleme“ ihres Liebsten heilen.

Weißes Brautkleid - Frankreich

Wenn der Antrag erfolgreich verlaufen ist, wird die erste Frage der Braut, die nach dem Hochzeitskleid sein, und das ist so gut wie immer weiß. Die Tradition des weißen Brautkleides kommt auch aus Frankreich, noch genauer von der Herzogin Anne de Bretagne (1477-1514). Durchsetzen konnte sich dieser Hochzeitsbrauch in Frankreich aber erst 400 Jahre später als Eugénie Napoleon III (1826-1920) in einem weißen Kleid vor den Altar trat.

Stoffschleifen und Dornsträucher

Bevor das Brautpaar jedoch zur Kirche gelangt muss es, im wahrsten Sinne des Wortes, einen weiteren Hochzeitsbrauch überwinden. Dem Brautpaar werden nämlich auf dem Weg zur Kirche Hindernisse wie Stoffschleifen und Dornsträucher in den Weg gelegt. Diese muss der Bräutigam dann zerschneiden und entfernen.

Hochzeitszeremonie Frankreich

Während der Hochzeitszeremonie sollte dann,  nach der französischen Tradition, der Mann rechts neben seiner zukünftigen Frau stehen. Der Sinn dieses Brauches ist, dass der Mann bei möglichen Angriffen jederzeit sein Schwert mit der rechten Hand ziehen kann, um seine Frau zu Schützen. Natürlich ist dieses Szenario in der heutigen Zeit unrealistisch, doch in den letzten Jahrhunderten kamen derartige Angriffe schon einmal öfters vor, wie es auch der Poet aus Frankreich, Victor Hugo (1802-1885), in seiner Poesie „Le mariage de Roland“ (deutsch: Rolands Hochzeit) andeutet.

Brauch Hochzeit Strumpfband versteigern

Nach der Trauung fängt dann meistens der Spaß an und dafür gibt es genug Hochzeitsbräuche in Frankreich. Unter anderem heißt das: Strumpfband versteigern. Die Braut stellt sich in mitten der Hochzeitsgesellschaft und beginnt zu tanzen. Während sie tanzt schiebt sie ihren Rock ganz langsam immer höher, jedoch nicht ohne Gegenleistung. Für jeden Zentimeter mehr Bein bieten die Männer Geld, während die Frauen dagegen bieten. Das Spiel endet wenn das Strumpfband zu sehen ist, das der Meistbietende dann,  unter dem Applaus der Gäste, zugeworfen bekommt.

Nachttopf Hochzeitsspiele Frankreich

Im Laufe der Festlichkeiten kommt noch ein weiterer Hochzeitsbrauch aus Frankreich ins Spiel, welcher wohl nicht ohne Grund unbekannt geblieben ist. Freunde der frisch Verheirateten füllen einen Nachttopf mit regionalen Getränken und Lebensmittel und müssen das Paar dazu bringen den gesamten Topf auszutrinken.

Brautentführung

Die Freunde des Hochzeitspaares verabschieden sich jedoch nicht jetzt schon, nach der eigentlichen Trauung, denn sie sind für die Einhaltung einer der nächsten Hochzeitsbräuche aus Frankreich zuständig, welcher jedoch auch schon einen internationalen Charakter erlangt hat: die Brautentführung. Der Bräutigam wird unauffällig abgelenkt, während seine Freunde mit der Braut von Lokal zu  Lokal ziehen. Wenn der Mann nun endlich seine Frau findet, muss dieser Rechnungen bezahlen.

Schleier abnehmen - französischer Hochzeitsbrauch

Der Hochzeitstag neigt sich langsam dem Ende, doch französischen Traditionalisten nach, dürfen weder  die Braut noch die Brautjungfer das Hochzeitsfest verlassen, denn die Brautjungfer muss der Braut um Punkt Mitternacht den Schleier abnehmen. Dies ist das Symbol dafür dass die Braut für immer vergeben und eine junge Ehefrau ist.

Über die Schwelle tragen - Hochzeitsbrauchtum Frankreich

Nun ist der Abend dennoch an seinem Ende angelangt und der gesamte Heiratsprozess endet damit, wie er Angefangen hat: mit einem Hochzeitsbrauch aus Frankreich. Der Mann muss seine Frau über die Schwelle ihres Hauses tragen, geht die Frau alleine und auch noch bevor der Mann eintritt, bringt dies viel Unglück. Um dabei absolut sicher zu gehen, haben die Franzosen noch ein Geldstück in den Schuhen, dass einen vor Geldproblemen Schützen soll.

Es gibt also viele Hochzeitsbräuche die ursprünglich aus Frankreich kommen und sich danach in der ganzen Welt verbreitet haben, jedoch gibt es auch noch eine Vielzahl an Traditionen und Hochzeitsbräuchen die es nur in Frankreich gibt. Am typischsten ist dabei wohl der Weißdornzweig. (Autor: Dominic Schopf)

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